Waremus pan papam!

Zugegeben, mit wirklich besseren Lateinkenntnissen sind wir nicht aus der heiligen Stadt zurückgekehrt. Dafür gab es für uns aber andere Highlights in Rom, die nicht jeder genießen konnte! Ein Treffen mit dem Papst oder ein Mittagessen mit Giorgio Napolitano … um nur einige zu nennen.

Samstag 3. Oktober 2015 – Schon vor mehreren Monaten wurden wir ganz offiziell zu einem Treffen mit dem Papst eingeladen. Ein neuer Brot-Lieferauftrag vielleicht? Hostien produzieren für den Vatikan? Unsere beliebten handgerupften Vinschger zum Segnen nach Rom bringen und „unter-den-Armen-verteilen“? Das wäre ein Auftrag in richtig himmlischer Dimension!!!
 
Ein kurzes Telefonat klärte die Sache auf:
es handelt sich um eine Veranstaltung, organisiert vom Verein „Banco Alimentare“, um seinen Unterstützern und den Mitarbeitern der Caritas die Möglichkeit zu geben, den Papst zu treffen. Tolle Sache, da sind wir natürlich mit dabei! Und, wer weiß … vielleicht lässt sich ja bei der Gelegenheit doch noch mit dem Papst ein Wörtchen sprechen über eine Hostien-Lieferung? ;-)
 
Der „Banco Alimentare“
ist ein Verein, der sich um die Sammlung von nicht aufgebrauchten Lebensmitteln und deren Verteilung an Bedürftige stark macht. Auch wir sind Mitglieder des Vereins und übergeben, damit auch keines unserer am Tagesende nicht verkauften Brötchen und Brot-Krümelchen vergeudet wird, diese durchaus noch gut verzehrbaren Bäckereiwaren an den Verein. Mehr dazu gab es schon mal in unseren Fresh News. Wer’s verpasst hat, findet den Artikel hier.
 
Vier unserer Mein-Beck-Mädels
hatten schon immer den Wunsch den Papst zu besuchen, bzw. nach Rom zu fahren. Also hängten sie die Verkaufsschürze für ein paar Tage an den Nagel und mit dem Ruf ?„Rom, wir kommen!“ ging es mit Sack und Pack im Bus des „Banco Alimentare“ in Richtung Hauptstadt. Dort sollten unsere Mädels zusammen mit ca. 7.000 anderen Menschen an der Papstaudienz in der „Aula Paolo VI?“ teilnehmen. Das muss man sich vorstellen: 7.000 Menschen in einem Saal! Die Aufregung wandelte sich in Gänsehaut um und das Prickeln in der Luft wurde förmlich spürbar. Mit tiefen Schritten betritt Papst Franziskus die Aula und die Masse ist hingerissen – Bon Jovi wäre sicher neidisch geworden. Alle Bemühungen, dem Papst einen Händedruck abdrücken zu dürfen, oder zumindest einen kurzen Blickkontakt zu erhaschen schien vergebens. Doch Karoline gelang es beim Verlassen des Saals ihre Hand durch die Menge zu zwängen und einen „päpstlichen Drücker“ zu bekommen. Gott segne! Anschließend wurde ihr Latein plötzlich erstaunlich gut! Aber nur für kurze Zeit war sie mit ihrem Latein auch schon wieder am Ende … komisch.
 
Nach der Audienz
ging es für die meisten Besucher wieder nach Hause – nicht aber für unsere Mädels! Bei sommerlichen 28°C wurde die Ewige Stadt erobert. Sightseeing mit dem offenen Touristenbus, Piazza di Spagna, Fontana di Trevi, Colosseum (…et multo amplius!). Am Sonntag war die Wirkung des päpstlichen Händedrucks wohl noch immer zu spüren, woraufhin auch der Segen „Urbi et orbi“ am Petersplatz zusammen mit weiteren 10.000den von Menschen empfangen wurde.
 
Dann ein Mittagessen in einer kleinen Trattoria, Fisch und Pasta bevor… momentmal! Wer sitzt denn da hinter Angelika? Unglaublich, niemand anderes als Giorgio Napolitano, der 11° Presidente emerito della Repubblica Italiana mit seiner Gattin Clio! Ganz nach „Südtiroler Art“ bleiben unsere Mädels cool und lassen die beiden gemütlich ihr Mittagessen genießen, ohne ihnen paparazzimäßig eine Kamera ins Gesicht zu drücken. Anschließend verließen sie schmunzelnd – und auch etwas stolz mit einem echtem Staatspräsidenten gespeist zu haben – das wirklich nette Lokal im centro storico in Richtung Bahnhof.
 
Angenehm entspannend die Rückfahrt nach Bozen, mit der Freccia D’Argento, in gerade mal 4,5 Stunden. Eigentlich nur ein Katzensprung – wäre da nicht Karoline, die immer noch, berauscht von der päpstlichen Aura, fortwährend eine nach der anderen, die 59 Rosenkranzperlen herunterrollt …